Was ist der Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen?

Herzlich willkommen zu einem Thema, das uns alle betrifft (Ja, auch dich ;-)): Emotionen und Gefühle! Du hast es bestimmt schon oft gehört – diese beiden Begriffe werden im Alltag gerne mal durcheinandergeworfen. Doch es gibt einen feinen, aber entscheidenden Unterschied. In diesem Artikel werde ich dir erklären, was der Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen ist, wofür Emotionen da sind, und wie du besser mit ihnen umgehen kannst. Also schnall dich an, denn es wird emotional!

Was sind Emotionen?

Emotionen sind wie unbewusste Handlungsprogramme, die als Reaktionen auf spezifische Ereignisse eintreten. Stell dir vor, dein Gehirn ist eine riesige Software und Emotionen sind die Programme, die automatisch ablaufen, ohne dass du es merkst. Sie sind schnelle Reaktionen auf äußere oder innere Reize – das kann der Stau sein, der dich ärgert, oder die liebevolle Nachricht, die dich glücklich macht. Und das Beste (oder Schlimmste) daran: Du hast kaum Kontrolle darüber, wann und wie diese Programme ablaufen.

Ein Beispiel: Du stehst im Supermarkt in einer viel zu langen Schlange, und plötzlich steigt Ärger in dir auf. Du hast diesen Ärger nicht bewusst gewählt – es ist eine automatische Reaktion deines Systems. Dein inneres Programm „Ärger“ wurde aktiviert.

Was sind Gefühle?

Gefühle hingegen sind die körperlichen Empfindungen, die mit diesen emotionalen Programmen einhergehen. Sie sind quasi die „Sensoren“ deines Körpers, die dir signalisieren, dass ein emotionales Programm aktiv ist. Sie ermöglichen das bewusste Erleben einer Emotion.

Wenn du also in der Schlange stehst und dich ärgerst, fühlst du vielleicht, wie dein Herz schneller schlägt oder deine Hände zittern. Das sind die körperlichen Manifestationen deiner Emotion – die Gefühle.

Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen

Jetzt wird es spannend: Der Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen liegt also darin, dass Emotionen unbewusste Handlungsprogramme sind, die automatisch ablaufen, während Gefühle die bewussten körperlichen Empfindungen sind, die diese Emotionen begleiten.

Stell dir vor, du bist auf einem Flug. Die Turbulenzen machen dich nervös. Nervosität gehört zur Emotion Angst. Angst ist also die Emotion, die automatisch abläuft. Dein Herz rast und deine Hände schwitzen – das sind die Gefühle, die dir zeigen, dass dein „Angstprogramm“ gerade aktiv ist.

Funktionen von Emotionen

Emotionen sind evolutionär geprägt, somit hat jede Emotion eine Funktion und dient der Erfüllung eines bestimmten Bedürfnisses. Angst schützt uns vor Gefahren, Wut hilft uns, unsere Grenzen zu verteidigen und unsere Ziele zu erreichen, und Freude zeigt uns, dass unsere Bedürfnisse erfüllt sind und motiviert uns für die Zukunft. Emotionen dienen als Wegweiser für unser Verhalten und unser Wohlbefinden.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass unangenehme Emotionen wie Wut, Trauer oder Angst Hinweise auf unerfüllte Bedürfnisse sind. Diese unangenehmen Emotionen sind also keine „Fehler“ in unserem System, sondern wichtige Signale, die uns helfen, unser Leben besser zu gestalten. Sie fordern uns auf, hinzuschauen und aktiv zu werden, um unser Wohlbefinden wiederherzustellen.

Angenehme Emotionen wie Freude, Dankbarkeit oder Stolz hingegen zeigen uns, dass unsere Bedürfnisse erfüllt sind. Diese positiven Emotionen motivieren uns, mehr von dem zu tun, was uns gut tut, und stärken unsere Bindungen zu anderen Menschen. Sie sind Belohnungen unseres Körpers für richtiges Verhalten.

Indem du verstehst, dass jede Emotion – ob angenehm oder unangenehm – eine bestimmte Funktion hat und dir wichtige Hinweise auf deine Bedürfnisse gibt, kannst du besser mit ihnen umgehen und sie als wertvolle Wegweiser in deinem Leben nutzen.

Merkmale von Emotionen

Emotionen unterscheiden sich in Intensität und Dauer. Interessanterweise dauert eine reine Emotion, wenn sie unbeeinflusst bleibt, oft nur etwa 90 Sekunden. Diese kurze Zeitspanne ist der Moment, in dem dein Körper auf einen Auslöser reagiert. Danach klingt die Emotion von selbst ab. Doch oft verlängern wir durch unser Nachdenken und Grübeln die emotionale Reaktion. Unser Verstand hält die Emotionen fest, was dazu führen kann, dass wir länger in ihnen verharren, als es nötig wäre.

Außerdem können Emotionen in ihrer Intensität variieren. Es kann sein, dass uns eine Angst oder Trauer umtreiben, ohne dass wir sie bewusst bemerken. Dennoch spiegelt sie sich z.B. in unserer Mimik wider. Manche Emotionen sind stark und direkt, wie ein plötzlicher Wutausbruch. Die Intensität kann auch von der Bedeutung abhängen, die wir der auslösenden Situation beimessen.

Praktische Tipps zum Umgang mit Emotionen

Jetzt, da wir wissen, was Emotionen sind und wie sie sich als Gefühle in unserem Körper zeigen, stellt sich die Frage: Wie gehen wir am besten mit ihnen um? Hier ein paar praktische Tipps:

  1. Achtsamkeit: Achte auf die ersten körperlichen Anzeichen deiner Emotionen. So erkennst du, wenn ein emotionales Programm läuft. Wenn du bemerkst, dass dein Herz schneller schlägt oder du dich angespannt fühlst, nimm dir einen Moment, um bewusst innezuhalten und wahrzunehmen, was gerade passiert.
  2. Atmung: Tiefe Atemzüge helfen, deine körperlichen Reaktionen zu beruhigen und bewusster zu reagieren. Durch langsames und tiefes Atmen kannst du deinem Körper signalisieren, dass keine unmittelbare Gefahr besteht und du wieder zur Ruhe kommen kannst.
  3. Akzeptanz: Akzeptiere deine Emotionen als Teil deines Lebens. Sie sind Hinweise auf deine Bedürfnisse und helfen dir, besser mit Herausforderungen umzugehen. Anstatt gegen unangenehme Emotionen anzukämpfen, versuche sie zu akzeptieren und ihre Botschaft zu verstehen.
  4. Humor: Nimm dich selbst nicht zu ernst. Humor kann den Druck aus emotionalen Situationen nehmen. Wenn du dich in einer unangenehmen Situation wiederfindest, versuche, die Sache mit ein wenig Humor zu betrachten. Ein Lachen kann Wunder wirken und dir helfen, die Dinge aus einer neuen Perspektive zu sehen.

Fazit

Emotionen und Gefühle sind komplexe Phänomene, die unser tägliches Leben prägen. Während Emotionen unterbewusste Programme sind, die automatisch ablaufen, sind Gefühle die körperlichen Empfindungen, die uns diese Emotionen bewusst machen. Wenn wir lernen, diese beiden Konzepte zu verstehen und bewusst mit ihnen umzugehen, können wir ein emotional ausgeglicheneres und erfüllteres Leben führen.

Sei also nicht frustriert, wenn du das nächste Mal eine starke Emotion erlebst – sie ist da, um dir etwas zu sagen. Höre auf deinen Körper, nimm deine Gefühle wahr und lerne von ihnen. Schließlich sind sie nicht da, um dich zu ärgern, sondern um dich zu leiten!